Mann und Frau

Kann ein männliches Gen dafür verantwortlich gemacht werden, daß Männer, im allgemeinen, sich zweimal die Woche in Bars und Kneipen flüchten, daß sie sich im Alltag zu Fußballplätzen hingezogen fühlen, und, in gewissen Abständen, im Allgemeinen, trotz fester Liaison, diese gerne für die Zeit vergessen, in der sie sich dem Neuen hingeben oder gerne hingeben würden, je nach Können und in Abhängigkeit zu ihrer Fähigkeit sich ein Gewissen, in diesem Fall meist ein schlechtes, zu machen bzw. nicht zu machen. Ob in Gentechnologie bewandert oder Laie, diese Vorstellung über den Mann als Marionette einiger Gene ist schwer aufrecht zu halten.

Welche Erklärung bleibt uns ? Die traditionell behavoristische Schiene, alles anerzogen. Aber woher hat´s der Vater und woher dieser ? Weitergesponnen, ging schon Gott Samstags gerne auf gewisse Weise ausspannen und vererbte er diese Tendenz auf Adam ? Fraglich, aber der ist ja sowieso an allem Schuld ! Doch so leicht möchte ich mich nicht aus der Verantwortung stehlen, Antworten zu geben oder minimalistisch gedacht, wenigstens noch ein paar Fragen aufzuwerfen.

Im Bewußtsein, daß Verallgemeinerungen im Allgemeinen keine hundert prozentige Trefferquote haben, außer der Tatsache, daß Männer sachlicher sind und Italiener gerne die besten Liebhaber wären, trifft es doch zu: Männer und Frauen sind anders, nach der ersten Trennung vom dem dritten Bier sogar verdammt anders, wenn nicht sogar andere Wesen.

Kann uns Darwins Gedankenwelt weiterhelfen ?

Nur der überlebt, der sich den Gegebenheiten am besten anpaßt. Der Mann als Beschützer. Erzeuger. Die Frau als Hausfrau. Und die besten ihrer Art geben die meisten Gene weiter und verstärken diese Tendenz noch durch entsprechende Erziehung ? Könnte hinkommen.

Also ist es der Zufall, der die Gegebenheiten bestimmt, nicht lenkt, schuld oder verantwortlich für die Rollenverteilung, wie sie lange Zeit galt.

Doch was ist plötzlich geschehen?

Haben sich die Gegebenheiten so verändert, oder ist der Zufall der diese Gegebenheiten lenken könnte außer Kontrolle, außer Rand und Band ? Haben Beschützerrolle, Hausfrauenrolle oder wie auch immer dermaßen versagt, daß wir ein Vakuum der Unsicherheit und Verwirrung vorziehen. Sind die Befürworter dieser neuen Gegebenheit in der Mehrzahl oder einfach nur lauter. Oder ist es nur so, daß man als Bezweifler der Vorteilhaftigkeit dieser neuen Situation, für wen auch immer, voreilig als Traditionalist oder Macho abgestempelt wird.

Es sollte erlaubt sein, zur Ausnahme auch mal wieder die Vorteile der alten Rollenverteilung in Erinnerung zu rufen, denn auf die richtige Mischung kommt es an, wie schon mein alter Freund und Barmixer Chris zu sagen pflegte, wobei sich diese Einstellung auch meine Oma beim Zubereiten Ihrer unnachahmlichen Zimtwaffeln anschloß. Aber auch im Bewußtsein, daß die richtige Mischung, bei 10 Personen für 8 unterschiedlich ausfällt, sollte es zu schaffen sein, einige Anker der sozialen Akzeptanz auszuwerfen, die uns helfen können als Mann oder Frau - vor allem als Mann mit Frau - wieder genußvoller miteinander zu leben und nicht nur zu überleben.

Nach so viel Theorie soll es anschaulich werden, interessant vor allem für die, die sich immer noch wundern, worum es hier überhaupt geht. Was ist zu den Hauptproblemen der über 20 Millionen partnersuchenden Singles? Sie sind nicht genötigt, in Bezweiflung meiner Objektivität, die Antwort von mir zu akzeptieren. Fragen Sie nach, fast jede Nacht gegen 2:00 Uhr an allen Orten, wo Menschen zusammenkommen, in der ungebrochenen Absicht, sich zu amüsieren, bevorzugt, von vielen aber gar nicht mehr erwartet, mit dem anderen Geschlecht (außer in Treffs die von Männern für Männer bestimmt sind, die über die Problematik, von der hier die Rede ist seit jeher nur lächeln können). Hier trifft man es an, das Problem, das keines sein sollte, das keines ist, das zu einem gemacht wird und keiner will es Schuld sein.

Das Gestöhne ist bei genauem Hinhören zu koordinieren als Hilfeschrei:

WO UND WIE FINDE ICH DEN RICHTIGEN TYP ?